CHRISTA SOMMERER & LAURENT MIGNONNEAU. The Artwork as a Living System

© Michael Maritsch

im OK Linz

Linz (OTS) - Mit einer Retrospektive im OK Linz würdigt die OÖ Landes-Kultur GmbH das umfangreiche Werk von Christa Sommerer und Laurent Mignonneau – zwei der innovativsten und international renommiertesten Medienkünstler:innen und -forscher:innen.

Die Ausstellung gibt einen Überblick über die Werke des österreichisch-französischen Künstler:innenduos seit den frühen 1990er-Jahren. Sommerer und Mignonneau bewegen sich zwischen den Themengebieten Naturwissenschaft, Technologie und Kunst und gelten als Pionier:innen der Art of Interface, bei der durch innovative technische Schnittstellen eine physische Interaktion zwischen den Betrachter:innen und dem Kunstwerk ermöglicht wird – Berühren, Fühlen und Zeichnen erwecken die Installationen zum Leben.

Das Werk entsteht mit dem Publikum

Schon sehr früh setzten sie Algorithmen in ihren Werken ein, um nicht nur die Formen des Lebendigen, sondern auch dessen Evolution und Wachstum nachzubilden. In ihren Installationen, die erst in der Interaktion des Publikums entstehen, werden von Menschenhand geschaffene künstliche Systeme gezeigt, die sich wie natürliche Lebewesen verhalten. Vom Künstlerpaar entworfene technische Devices erzeugen virtuelle Realitäten und immersive Umgebungen ermöglichen neue Erfahrungen: Sie können das Wachstum von Pflanzen und das Verhalten winziger computergenerierter Fliegen und Käfer erforschen und deren Einbettung in komplexe Ökosysteme erkunden. Ihre Arbeiten, viele mittlerweile schon Klassiker der digitalen Kunst, eröffnen einen neuen Horizont, in dem Kunstwerke als lebendige Systeme agieren. Wenige Künstler haben den Übergang von der Phase der Bewegtbildmedien zu lebenden Bildmedien so geprägt wie Sommerer und Mignonneau.

Mit Datenbrille ins virtuelle Archiv

Die Retrospektive ist eine Würdigung ihres Lebenswerks als international tätige Medienkünstler:innen, Pionier:innen, Forscher:innen und Lehrende der interaktiven Kunst, umfasst vierzehn Arbeiten aus den Jahren 1992 bis 2021. Das Archiv des Künstlerduos ist erstmals in einer Augmented-Reality-Umgebung zugänglich.

Die Ausstellung ist eine Koproduktion des ZKM | Karlsruhe, der OÖ Landes-Kultur GmbH und des iMAL, Brüssel. Begleitend erscheint eine Publikation zum Gesamtwerk, herausgegeben von Karin Ohlenschläger, Peter Weibel und Alfred Weidinger in der Leonardo Book Series bei MIT Press.

BUCHPRÄSTENTATION: So, 11.09.22, OK Deck mit Peter Weibel und Alfred Weidinger

Veröffentlicht am 03.09.2022